AWO Thüringen fordert Investitionsoffensive für soziale Einrichtungen

Extreme Temperaturen legen Unterstützungsbedarf für die soziale Infrastruktur offen

Bei Temperaturen von über 35 Grad geraten soziale Einrichtungen in Thüringen an ihre Grenzen. Die AWO Thüringen fordert daher gezielte Investitionen in die soziale Infrastruktur, um Kindergärten, Pflegeeinrichtungen und soziale Dienste klimafest zu machen.

„Unsere Einrichtungen sind nicht auf solche extremen Wetterbedingungen vorbereitet. In vielen Kindergärten gibt es keine ausreichende Beschattung, in Pflegeheimen fehlt es an effektiven Kühlmöglichkeiten und Beratungsstellen kämpfen mit überhitzten Räumen. Das gefährdet nicht nur das Wohlbefinden, sondern auch die Gesundheit der Menschen, die auf unsere Unterstützung angewiesen sind“, erklärt Katja Glybowskaja, Geschäftsführerin des AWO Landesverbandes Thüringen.

Die AWO Thüringen drängt daher auf eine Unterstützung durch öffentliche Mittel für den Klimaschutz und die Modernisierung sozialer Infrastruktur. „Notwendig sind jetzt Investitionen in energetische Sanierungen, Verschattungslösungen und technische Kühl- sowie Lüftungssysteme – insbesondere in sanierungsbedürftigen Bauten, die an vielen Stellen die Realität in sozialen Einrichtungen darstellen“, so Glybowskaja.

In diesem Zusammenhang begrüßt die AWO ausdrücklich die Einrichtung des Sondervermögens für Investitionen in die Infrastruktur und Klimaneutralität für den Bund. Auch für die Länder soll ein Sondervermögen errichtet werden. Einrichtungen der Wohlfahrtspflege müssen davon profitieren können. Denn ein zentrales Problem liegt laut AWO in der Finanzierung: Gemeinnützige Träger dürfen – anders als private Anbieter – kaum finanzielle Rücklagen bilden. Größere Sanierungsvorhaben können daher nicht allein aus eigener Kraft gestemmt werden.

„Was wir jetzt brauchen, ist politische Weitsicht – und ein klares Bekenntnis zur sozialen Daseinsvorsorge als tragender Pfeiler unserer Gesellschaft“, betont Glybowskaja. „Die Menschen in unseren Einrichtungen dürfen nicht die Leidtragenden unzureichender Infrastruktur sein. Wir benötigen ein Sondervermögen, das gezielt in die Resilienz sozialer Einrichtungen investiert.“

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